Bolonka Zwetna

 

    Willkommen, liebe Hundefreunde!

      Ich möchte ihnen eine spezifisch russiche Hunderasse, die Bolonka Zwetna. vorstellen. Traditionel

      wurden in Russland nicht allzu viele Ziernhunderassen gezüchtet. Eigentlich kommen einem in diesem

      Zusammenhang nur gerade zwei in den Sinn: der Russische Toy-Terrier und die Bolonka Zwetna

      liebevoll auch "Zwetnuschka" genannt. Es gibt ziemlich viele Dienst- und Jagdhunderassen, aber

      Zierhunde sind sehr selten. Dafür sind sie aber auch etwas ganz besonderes! Die Bolonka ist

      eine einzigartige Unterart des Bichons. Von der Schnauze bis zur Schwanzspitze - alles an ihr

      ist schön!

 

     Geschichte der Rasse                              

 

Die Geschichte der ursprünglich in Leningrad gezüchteten Bolonka Zwetna ist eng verbunden mit

      der Entstehung der Hundezucht überhaupt in dieser Stadt. Anfang der 50er Jahre setzte sich

      eine Gruppe von Enthusiasten unter der Leitung der allseits verehrten Shanetta Tschesnokowa

      das Ziel, eine einheimische Zwergzierhunderasse zu züchten. Besonders bedeutende Mitglieder dieser

      Züchtergruppe waren Julia Swonarjowa, Diana Owtscharenko und Galina Isaewa.

      Dabei muss gesagt werden, dass die Zucht von Zierhunden in Russland lange Zeit nicht üblich war

      und sich nur sehr langsam etablierte. Shanetta Tschesnokowa, die von 1961 bis 1971 die Sektion

      so: "Seit der sowjetischen Machtübernahme wurden in Leningrad auf fast allen Hundeausstellungen

      unter anderem auch Zierhunderassen gezeigt. Ihre Anzahl und, noch viel entscheidender, ihre Qualität 

      waren auf diesen Ausstellungen jedoch ganz und gar nicht vergleichbar mit anderen Hunderassen.

      Auf der erster Zuchtarbeiten begannen - in Leningrad, wie auch in unserem ganzen Heimatland."

      Die Anfänge der Bolonka Zwetna wurzeln, wie bereits erwähnt, in den 50er Jahren, genauer gesagt

      im Jahr 1951, als eine Gruppe von Leningrader Amateurzüchtern durch die Kreuzung von zwei

      Hunden - einem weissen und einem mokkafarbenen - eine schwarze Bolonka namens Tin-TIn erhielte,

      Phänotypisch geeignete Zwerghunde gab es zu jener Zeit sehr wenig. Deshalb hatte man den

      weissen Rüden Trifon aus Ungarn eingeführt und von einem in Leningrad auftretenden

      Wanderzikus die mokkafarbene Bolonka Shushu erworben. Genetisch wurde die neue Rasse auch von 

      ausländischen Zwerghunderassen beeinflusst, beispielsweise von Malteser und Bologneser,

      vom Shi Tzu und einigen anderen.

      Des Weiteren ergab die Kreuzung der schwarzen Tin-Tin mit dem cremefarbenen Trof

      die mokkafarbene Lu_Lu, die ihrerseits nach Paarungen mit dem weissen Joshik zwei Würfe mit

      weissen und schwarzen Welpen zur Welt brachte. Durch sorgfältige Auslese und erbarmungslose

      Selektion, vorläufig hauptsächlich nach Phänotyp und erst später nach Wurfqualität, wuchs bis

      Ende der 50er Jahre ein Bestand heran, der genügend einheitlich war, um den Status

      "Rassengruppe" zu erhalten.

     

Die wichtigesten Momente in der Geschichte der Rasse in einer kurzen Chronologie:

 

. 1951 - Züchtung des ersten Hundepaars mit schwarzer und brauner Färbung;

. 1952-1961 - beständig wachsender Bestand der Bolonka Zwetna; strenge Selektionsarbeit zur

      Ausbildung der charakteristischen Züge der Rasse und zur Verstärkung der erwünschten Merkmale:

      . 1958 - erste Eintragung im Zuchtbuch der LOOiP unter dem Namen " Bolonka":

      . 1962 - Einführung und Bestätigung von provisorischen Expertise- und Bonifikationsvorschriften

      für Zierhunde durch den Kinologischen Rat der Leningrader Jagdinspektion;

      . 1962-1965 - Arbeit zur Entwicklung eines Standards für die Rassengruppe;

      . 1965 - auf der 50. Hundeausstellung werden 278 Hunde 16 verschiedener Rassen vorgeführt,

      unter anderem auch Zwetnuschkas:

      . 1966 - Bestätigung des Standards durch den Kinologischen Rat der Sowjetunion:

      . 1967 - im Rahmen der 2. Nationalen Hundesausstellung erscheint die Zwetnuschka erstmals in

      Moskau;

      . 1969 - an der 51. Hundeausstelung, die die LOOiP in Leningrad durchführt, nehmen 16

      Zwetnuschkas teil;

      . Ende 60er, Anfang 70er Jahre - der Bestand der Bolonka Zwetna beträgt bereits rund Hundert

      phänotypisch ähnliche Hunde;

      . 1973 - 57. Jagd- und Zierhundeausstellung: 10 Russische Zwetnuschkas werden vorgeführt;

      . 1974 - 58. Jagd- und Ziernhundeausstellung: Schon 43 Zwetnuschkas!

      . 1978 - 62 Jagd- und Zierhundeausstelung: 24 Zwetnuschkas;

      . Ende 70er, Anfangs 80er Jahre übergibt Leningrad das " Zepter" an Moskau.

 

      Die Bolonka Zwetna in Moskau

 

      . Auf der 2. Städtischen Hundeausstellung MGOLS von 1974 werden sechs Hunde dieser Rasse

      präsentiert:

      . Auf der 3. - fünf Hunde;

      . Auf der 4. - neun Hunde;

      . Auf der 5. von 1977 - drei Hunde.

      . Seit Ende der 70er Jahre blüht de Rasse in Moskau regelrecht auf - hier gibt es viele- einige

      Hundert - Hunde und viele Züchter.

      Die 80er und frühern 90er Jahre sind für die Rasse wohl die dramatischsten. In Leningrad

      vergrössert sich der Bestand der Hunde nicht mehr, das Interesse an der Rasse nimmt ab. Im

      Gegensatz dazu wächst in Moskau die Gemeinde der Zwetnuschkaliebhaber beständig. Anfang

      der 90er Jahr gibt es die Rasse in Leningrad praktisch nicht mehr. In Moskau aber entstehen

      einige grosse Privatzuchten, die sich mit der Bolonka Zwetna beschäftigen.

 

 

     Besonderheiten der Bolonka Zwetna

 

     Ein wesentliches Merkmal, das diese Rasse von anderen (Bichon Frise´, Malteser und Bologneser, Coton

     de Tule´ar) unterscheidet, ist ihre Färbung. Erlaubt sind alle eintönigen Färbungen, ausser der weissen.

     Es ist kein Geheimnis, dass die heutigen Entwicklungstendenzen der Rasse in vielem aber ihr

     äusseres Erscheinungsbild bestimmen. Das Streben, die Tradition fortzuführen, ist hier klar ersichtlich,

     da auch heute die meisten Züchter eintönige Färbungen bevorzugen, also Schwarz, Braun, Fuchsrot,

     Grau, Strohgelb.

     Allerdings werden vorderhand auch eintönige Färbungen mit hellen Abzeichen zugelassen.

     Näher eingehen möchte ich auch auf Grösse und Gewicht. Da die Bolonka Zwetna historisch gesehen

     ein Zwerghund ist, wurden, um die Zucht zu vereinheitlichen, obere und untere Limiten für Grösse

     und Gewicht festgelegt, sowie deren Optimalwerte definiert. Natürlich sorgen diese Parameter zum

     gegebenen Zeitpunkt unter Bolonkazüchern immer noch für Diskussionen, grundsätzlich kann man

     sich aber an folgenden Richtwerten orientieren: Schulterhöhe 20 bis 24 cm, Gewicht 3-4 kg. Diese

     Werte gelten für Rüden und für Weibchen gleichermassen.

     Auf den ersten Blick fällt einem das dichte Fell der zwetnuschka auf. Die Bolonka Zwetna muss

     ein dichtes, langhaariges, gewelltes oder leicht gekraustes Fell haben, mit Unterhaar. Besondere

     Aufmerksamkeit verdinen die dichten, langen Stirnhaare: Hunde mit reicher Haarverzierung sind für die

     Zucht besonders beliebt.

     Nebst diesen äusseren Merkmalen sind für die Rasse typische Verhaltensweisen von grosser

     Bedeutung. Bolonka sind psychisch ser stabile Hunde. Jeder Hund ist eine Persönlichkeit! Gleichzeitig

     sind die Hunde dieser Rasse sehr gesellig, verschmust und gutmütig, keinesfalls aber aufdringlich.

     Der Umgang mit ihnen ist interessant und unkompliziert. Bolonkas leben sich problemlos in Familien

     mit Kindern ein - sie verstehen es, Kontakt zu jdem einzelnen Familienmitglied zu knüpfen, ob nun

     Kind oder Erwachsener. Die Anwesenheit eines anderen Tieres im Haus stört ebenfalls nichts.

     Bolonkas sind problemlos kominierbar mit Katzen, Hunden, Vögeln oder anderen Haustieren.

     Ein bedeutender Vorteil der Bolonka Zwetna sind zweifellos Grösse und Gewicht. Sie können ihren

     Liebling problemlos auf jede beliebige Reise mitnehmen - sein Körbchen lässt sich ohne weiteres tragen,

     und, was noch viel wichtiger ist, die Bolonka verfügt über eine gute Reiseverträglichkeit und die

     Fähigkeit, sich leicht am neuen Ort einzuleben. Diese Qualitäten machen den kleinen Hund zum idealen

     Reisebegleiter. In Bezug aufs Futter ist die Bolonka Zwetna nicht wählerisch; der Hundehalter wird

     sich also kaum jemals mit Fragen wie "was tun?" oder "wie weiter?" herumquälen müssen. Ob

     Trocken- oder Frischfutter, je nach Alter und körperlichem Zustand mit Vitaminen und Mineralien

     angereichtert: Die Entscheidung liegt bei Ihnen und Ihrem Zögling. Beide Varianten sind problemlos

     möglich. Meiner Meinung nach zeigen all diese Besonderheiten, dass die Zwetnuschkas ideale

     Hausgenossen sind; sie sind wunderhübsch und bringen Wärme und Gemütlichkeit ins Haus.

 

   

Die Bolonka Zwetna heute

 

Die Bolonka Zwetna wird immer beliebter. In vielen russischen Städten und auch 

ausserhalb Russlands wächst die Anzahl jener, die diese Rasse lieben und an ihrer weiteren

Entwicklung interessiert sind. beständig. Seit Anfang der 90er Jahre sind in Moskau viele Zuchten

entstanden. was als Ausgangspunkt für eine neue Entwicklungsetappe der gesamten Rasse diente.

Es haben sich mehrere Zuchttypen herausgebildet, die einander im Moment konkurrenzieren. Ich

möchte mich von jeglicher Beurteilung der gegebenen Zuchtbestände und subjektiven Aussagen

zurückhalten, deshalb konstatiere ich hier nur, dass die gegebenen Züchter bedeutende Arbeit

geleistet und Resultate erreicht haben, die Respekt verdienen. Ausserdem wurde auch der

Hundebestand innerhalb der Rasse bedeutend vermehrt, was der Rasse letzten Endes von grossem

Nutzen ist und deshalb sehr erfreulich ist.

Im Gegensatz zu Moskau verschwand die Rasse Anfang der 90er Jahre fast vollständig aus

Leningrad/St.Petersburg und lebte erst um die Jahrhundertwende wieder auf. Heute leiten und

regulieren einige unabhängige Grosszuchten die Entwicklung der Rasse im gesamten Nordwesten

Russlands. 1999 wurde der Nationale Club der Liebhaber der Bolonka Zwetna gegründet.

Heutezutage vereinigt er in ganz Russland eine grosse Anzahl von Anhängern der Rasse und

fördert damit ihre Entwicklung.

   

 

 Mit freundlicher Genehmigung durch:

Zwinger "Newskaj Uslada" St. Petersburg Vitaliy Kudryavtsev http://www.rusbolonka.com